Bei einer Videoüberwachung in einer Sport- und Messehalle wurde in Island eine Geldbuße verhängt. Der Artikel erklärt den Hintergrund des Falles.
Was ist passiert?
In Island betreibt die Verantwortliche “hf” eine Sport- und Messehalle. Seit dem Jahr 2007 wird die Halle videoüberwacht wird. Das umfangreiche Überwachungssystem wurde aufgrund eines NATO-Treffens installiert, um die Sicherheit der Veranstaltung zu gewährleisten. Nach dem Treffen blieb die Videoüberwachungseinrichtung jedoch aktiv. Sie diente dazu, die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, insbesondere bei großen Veranstaltungen. Die Videoüberwachung überwachte den Besucherstrom, vor allem im Falle einer Evakuierung. Bemerkenswert ist, dass die aufgezeichneten Videoaufnahmen der Sport- und Messehalle nie eingesehen wurden und spätestens nach 90 Tagen automatisch gelöscht wurden, um die Privatsphäre der überwachten Personen zu schützen.
Warum ist das nicht erlaubt?
Trotz der ursprünglichen Intention der Videoüberwachung kam es zu Problemen. Die isländische Aufsichtsbehörde “Persónuvernd” stellte fest, dass viele Kinder und Jugendliche von der Videoüberwachung betroffen waren. Darüber hinaus wurden die Kameras auch aktiviert, als in der Halle eine Massenimpfung gegen Covid-19 stattfand. Diese Vorfälle führten zu einem Datenschutzverstoß und veranlassten die Aufsichtsbehörde, ein Bußgeld in Höhe von 23.890 Euro zu verhängen.
Die Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) waren vielfältig und umfassten die Artikel 5, 6, 8, 9, 13 und 17 der DSGVO. Die lange Speicherdauer der Aufnahmen und die Tatsache, dass sie die Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen sowie die Gesundheitsdaten der Bürger während der Impfung beeinträchtigten, wurden als besonders schwerwiegend angesehen.
Die genaue Anzahl der installierten Kameras und der Umfang der Videoüberwachung wurde nicht veröffentlicht. Dennoch gibt es die Vermutung, dass nicht alle Kameras, die ursprünglich für das NATO-Treffen installiert wurden, für die reguläre Sicherung der Halle erforderlich waren.
Was sind die Folgen des Verstoßes?
Die Konsequenzen dieses Vorfalls sind zweifach. Zum einen hat die Verantwortliche “hf” ein erhebliches Bußgeld von 23.890 Euro zahlen müssen, was nicht nur einen finanziellen Verlust darstellt, sondern auch den Ruf des Unternehmens beeinträchtigen kann. Die Bußgeldhöhe spiegelt die Schwere der Datenschutzverstöße wider und zeigt, wie wichtig die Einhaltung der Datenschutzvorschriften ist.
Zum anderen verdeutlicht dieser Fall die Bedeutung des Schutzes der Privatsphäre und der angemessenen Regulierung von Videoüberwachung, auch in öffentlichen Einrichtungen. Es ist von grundlegender Bedeutung, die Balance zwischen Sicherheit und Datenschutz zu wahren, um die Rechte und Freiheiten der Bürger zu schützen. Der Vorfall hätte wahrscheinlich vermieden werden können.
Wie können Sie Verstöße verhindern?
Ohne die genauen Hintergründe zu kennen, ist es schwierig, Optimierungsmaßnahmen zu nennen. Die Speicherdauer war mit 90 Tagen recht lang. Es wurde nicht dargelegt, warum eine dreimonatige Speicherung erforderlich war. Die Anzahl der Kameras wäre zu prüfen, ob diese wirklich erforderlich waren, um den “neuen” Zweck zu erfüllen. Es scheint, als wenn sich niemand mit dem Thema wirklich auseinandergesetzt hat oder sich verantwortlich fühlt.
Wenn Sie selbst eine Videoüberwachungsanlage planen oder betreiben, müssen Sie diverse Punkte beachten. Wenn Sie hier noch nicht so tief in der Thematik stecken, empfehle ich Ihnen die Seite Videoüberwachung oder die Kurse “Datenschutzkonforme Videoüberwachung” auf einer Partnerseite.

